Fechterstellung (im englischsprachigem
Raum wird vom Asymetrisch-Tonischen-Nackenreflex (ATNR) gesprochen)
Der
ATNR entsteht in der 16.-18. Schwangerschaftswoche. Er unterstützt
den Muskelaufbau, stimuliert das Gleichgewichtsorgan und fördert damit
die Gehirnentwicklung und erleichtert die Passage durch den Geburtskanal.
Bei der Kopfdrehung des Kindes zur Seite beugen sich die Extremitäten
auf der Seite des Hinterkopfes und strecken sich Bein und Arm der Gesichtsseite.
Hinweise auf eine persistierende Fechterstellung (ATNR):
- Schwierigkeiten
bei der Überkreuzung der Körpermittellinie.
Das Baby hat Schwierigkeiten ein Spielzeug von einer Hand in die andere
zu übergeben. Beim Schulkind, verändert sich die Schrift beim
Überkreuzen der Mittellinie: die Schrift wird
immer kleiner oder chaotisch; das Kind drückt stark auf oder verdreht
das Heft; der linke Rand im Schreibheft zieht immer mehr zur Mitte.
- Die Augen haben Probleme bewegten Gegenständen zu folgen. Beim
Lesen und Rechnen verliert das Auge beim Überkreuzen der Mittellinie
die Buchstaben/ Zahlen und es entstehen dadurch „Schussligkeitsfehler“.
- Das Schreiben und Lesen automatisiert sich schlecht.
Kinder die im mündlichen Bereich vielleicht mit großer Phantasie
glänzen, schreiben auffallend kurze Aufsätze. Auch verschlechtert
sich die Denkleistung während des kräftezehrenden Schreibens
oder die Kinder arbeiten extrem langsam, um alle Anforderungen zu bewältigen.
- Da weiterhin beide Körperhälften ganz trainiert werden, fällt
es den Kindern schwerer eine eindeutige Seitendominanz
(Händigkeit) zu entwickeln.
- Fahrradfahren (lernen) ist häufig ein Problem, da der Arm der Kopfbewegung
folgt und die Kinder dadurch im Zick-Zack-Kurs unterwegs sind. Guckt das
betroffene Kind beim Rennen seitlich zum Ball, stolpert es oft, da das
Gleichgewicht von den Kopfbewegungen gestört wird.
- Diese ungelenken Bewegungsmuster werden
von anderen Kindern schnell unbewusst wahrgenommen und führen häufig
zu Hänseleien.
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